FENJA LUDWIG - couture de cologne -
Mein Beruf ist meine Berufung - ich habe ihn von der Pike auf gelernt. Ich bin studierter Modeschöpfer und gelernter Schneidermeister.
Meine Arbeit ist meine Leidenschaft, sie ist Ausdrucksmittel meines Wesens und meine persönliche Sprache. Das war schon als Kind so. Das Erscheinungsbild meiner Mitmenschen hat mir schon immer eine Fülle von Informationen vermittelt. Und so wollte ich mit meinen Kreationen ebenso Informationen aussenden. Mode lebt schließlich vom Look und hat in erster Linie eine visuelle Wirkung.
Dennoch ist Mode so wie ich sie betrachte weder oberflächlich noch Konsumgut. Für mich ist Mode ein exzellentes Kunsthandwerk, welches eine Jahrtausende alte Tradition verfolgt. Dieses Handwerk ist sinnlich, es schult die Feinmotorik der Hände, es schult den Geist und es schmeichelt dem Auge. Außerdem dient es dem Grundbedürfnis der Menschen sich zu schmücken.
Mode bedeutet mit der Zeit zu gehen, Mode ist im stetigen Wandel. Momentan ist die Mode an einem wichtigen Wendepunkt angelangt, so wie sie in den letzten Jahren produziert und verkauft wurde funktioniert es nicht mehr, die Mode befindet sich in einer Sackgasse. Namhafte Modehäuser wie Lanvin und Dior verheizen ihre Art Direktoren, so daß diese erschöpft ihre heißbegehrte Anstellung als Chefdesigner kündigen. Diese Häuser werden von Konzernen geführt, es geht nur noch um Profit.
Die Ausbeutung von armen Menschen in den Produktionsstätten der sogenannten 3. Welt und die damit einhergehenden Umweltskandale tragen auch nicht gerade zu einem positiven Image der Modebranche bei. Ebenso wenig die Borniertheit so mancher Fashion Ikonen.
Die allgemeine Wahrnehmung von Mode und somit auch das Wissen um deren Herstellungsprozeß muß sich ändern.
Was wir in der Modemanufaktur machen hat nichts mit den Skandalen der Fashion Industrie zu tun. Wir machen „Slow Fashion“ – Mode, die Zeit braucht um gut zu werden.
Das Schneiderhandwerk und der sich daraus entwickelte Beruf des Modeschöpfers ist für mich eine ganz einzigartige Ausdrucksmöglichkeit und Kunstform. In Frankreich zum Beispiel hat die Mode als Kunstform einen viel höheren Stellenwert.
Der Mode wird eine Bedeutung beigemessen, die man in Deutschland leider in dieser Form nicht zu schätzen vermag. Das macht sich schon in der Bezeichnung der Arbeit bemerkbar. Der Begriff Couture drückt eine Wertschätzung aus für die es im deutschen kein Synonym gibt. Couture – was ist das eigentlich? Couture ist französich und heißt übersetzt „die Schneiderei“, „die Naht“ oder „das Nähen“. Couture ist die Kurzform von Haute Couture, der gehobenen Schneiderkunst.
Als Haute Couture werden die aus luxuriösen Materialien in Handarbeit individuell maßgeschneiderten Modekreationen renommierter Modehäuser im obersten Preissegment bezeichnet. Im engeren Sinne ist damit die Damenmode der wenigen Modehäuser gemeint, die vom Pariser Modeverband Chambre Syndicale de la Haute Couture unter Einhaltung bestimmter Kriterien offiziell berechtigt wurden, ihre aufwendigen Kreationen als Haute Couture zu bezeichnen. Der Begriff Haute Couture ist in Frankreich geschützt. Im weiteren Sinne wird damit jede Art von gehobener Schneiderkunst bezeichnet.
Wer also in Deutschland behauptet er mache Haute Couture, der schmückt sich mit fremden Federn. Aber der Begriff Couture gilt als ein Synonym für die deutsche Schneiderkunst. Couture ist die Königin der Mode und ein Hinweis auf handwerklich verarbeitete Mode im Gegensatz zu industriell produzierter Bekleidung.
Der Begriff Couture beschreibt also ziemlich genau mein kreatives Schaffen als Modeschöpfer und Schneidermeister.
Deshalb bezeichne ich meine Linie als „couture de cologne“. Diese Bezeichnung ist eine Anlehnung an Eau de Cologne, welches weltweit ein Begriff für ein leichtes Parfüm ist. couture de cologne ist eben Schneiderkunst auf modisch hohem Niveau aus Köln.
Meine Linie FENJA LUDWIG – couture de cologne ist handgemachtes zeitgenössisches Modedesign mit prägnanter Handschrift und klassischer Wertigkeit. Die Linie kombiniert modisches Gespür mit meisterhaftem Handwerk und steht für sportiven femininen Chic sowie tragbare urbane Eleganz. couture de cologne ist Mode, die nicht nur bekleidet, sondern Zeitgeist optisch inszeniert.
Im Gegensatz zu industriell hergestellter Mode und Bekleidung ist Couture nachhaltig, denn sie wird von Hand gefertigt. Wir produzieren nicht auf Masse, wir arbeiten ressourcenschonend und verbrauchen nur soviel Material wie unbeding erforderlich. Hinzu kommt, dass wir mit Strom und Gas aus erneuerbaren Energien arbeiten. Wir verarbeiten hochwertige Materialien aus europäischen Produktionsstätten. Wir produzieren keine Konfektionsware auf Lagerhaltung. Wir machen keinen einkalkulierten regelmäßigen Sale. Zudem ist couture nachhaltig, weil sie viele Saisons überdauert, sofern sie anständig gepflegt wird. Meine Kreationen sind klassisch und zugleich modern genug um die nächsten Saisons unter modischen Aspekten zu bestehen.
Meine Kreationen werden mit Zeit und Liebe zum Handwerk gefertigt. Die Anfertigung von Couture ist keine Fließbandarbeit. Jeder Schneider näht sein eigenes Teil komplett fertig. In der Industrie nähen die Näher den ganzen Tag nur ein Detail eines Kleidungsstücks und das etliche Hundert Male hintereinander.
Um eine Couture Linie zu schaffen muß man sich als Modeschöpfer eine eigene Handschrift erarbeitet haben. Couture steht nicht für einen momentanen Trend sondern für einen eigenen Stil. Als Couturier unterliegt man nicht dem Modediktat, man ist frei in dem was man kreiert und verfolgt seinen eigenen Stil, seine eigene Linie, erschaffen aus der eigenen Handschrift, dem Design. Couture ist angewandte Kunst. Malerei ist Kunst für die Wand, Couture ist Kunst für den Körper.
Modedesign wird in dem Moment für mich zur Kunst, wenn der Designer sich nicht mehr an den Trends orientiert sondern eine eigene Linienfürung entwickelt. Sprich, wenn der Designer sich frei macht vom Modediktat, von Verkaufszahlen und Fashion Must Haves. Heutzutage ist ein Modedesigner letztendlich ein Dienstleister der sich an den Vorstellungen der Gesellschaft und denen des Marktes orientiert. Ein Künstler reflektiert den Zeitgeist und entwickelt daraus seine eigene Geschichte.
Auch die Persönlichkeit des Machers entscheidet über die Beurteilung ob Mode Kunst oder Kommerz ist. Für mich sind Designer Sklaven der Modeindustrie. Als Couturier fühle ich mich frei!
Couture ist nicht nur die aufwendige Abendrobe oder das heutzutage bieder anmutende Chanel Kostüm. Couture kann auch einen sehr sportiven Look verfolgen und durchaus alltagstauglich sein.
Die 3 Säulen der Couture sind: meisterhafte moderne Schnittführung, hochwertige Materialien und perfekte handwerkliche Verarbeitung. Meine Linie „Couture de Cologne“ steht für klar modellierte Silhouetten, für eine kunstgerechte Schnitt-Führung, für eine meisterhafte handwerkliche Verarbeitung und für auserlesene hochwertige Materialien. Schlicht ausgedrückt: für die Schneiderkunst.
Ich persönlich trage jeden Tag Couture.
Natürlich ist Couture hochpreisig, aber wie bereits erwähnt, trägt man die Sachen ja auch viele Jahre. Ich schließe mich den Worten Vivienne Westwoods an: „Buy less, choose well, make ist last.“
Ich habe die Schneiderei von der Pike auf gelernt.
Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium an der renommierten Modeschule Schloß Eller in Düsseldorf absolvierte ich ein Volontariat als Kostümbildnerin beim WDR in Köln. 2001 legte ich dann die
Meisterprüfung im Schneiderhandwerk an der HWK in Düsseldorf ab. 2003 gründete ich mein erstes Modelabel LUDVÍK für das ich bis 2013 arbeitete. 2009 entwickelte ich zusätzlich das Konzept der
MODEMANUFAKTUR LUDWIG. Seit dieser Zeit gebe ich auch regelmäßig Schneiderkurse. Von 2013 bis 2015 führte ich zusammen mit einer Geschäftspartnerin das Mode- und Kunstlabel LUDWIG & SCHWARZ. Seit
2016 liegt der Fokus meiner Arbeit erneut auf der Leitung der MODEMANUFAKTUR LUDWIG KÖLN. Momentan habe ich eine Auszubildende, die ich zur Maßschneiderin ausbilde. Nähkurs Köln
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